BARF für Katzen – die natürliche Art der Ernährung

Die Rohfütterung von Katzen – auch barfen genannt – hat sich in den letzten Jahren als gesündeste und artgerechteste Fütterungsmethode unter Katzenbesitzern herumgesprochen. Da Katzen als Fleischfresser mit ihrem gesamten Verdauungsapparat auf eine hohe Eiweißzufuhr und die schnelle Verarbeitung tierischer Proteine ausgelegt sind, ist es nur sinnvoll, dass Fleisch den Hauptbestandteil einer jeden Katzenmahlzeit ausmachen sollte.

Warum sollte ich meine Katze barfen?

Um diese Frage beantworten zu können, macht es Sinn, sich die Physiologie und Herkunft der Katze einmal genauer anzuschauen. Die Katze ist ein Carnivor und ihr gesamter Verdauungsapparat ist auf das Festhalten, Töten, Zerreißen und Zerkleinern von Beute sowie die Verwertung tierischer Eiweiße ausgerichtet.

Das allein sollte eigentlich schon Grund genug sein, um zu verstehen, dass sich übliches Fertigfutter mit einem hohen Anteil an Getreide und anderen unnötigen Füllstoffen nicht zur dauerhaften Ernährung einer Katze eignen kann. Nichtsdestotrotz bietet das Barfen noch viele weitere Vorteile, die auf der Hand liegen:

  • guter Gesundheitszustand
  • Freude am Fressen
  • stärkeres Immunsystem
  • geringere Flüssigkeitsaufnahme
  • starke Muskulatur, Knochen, Sehnen & Bänder
  • Fütterung natürlicher Zutaten
  • höhere Lebenserwartung
  • keine undurchsichtigen Deklarationen
  • kleinere Kotmengen
  • keine Zusatzstoffe
  • mehr Aktivität und Ausgeglichenheit
  • artgerechte & bedarfsdeckende Fütterung

Exkurs: Die Katze – ein Carnivor!?

Das Wort Carnivor stammt laut Definition vom lat. carnis zu Deutsch Fleisch ab. Als Fleischfresser bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tierischem Gewebe ernähren.

Häufig werden Katzen und Hunde in ihrer Ernährungsform gleichermaßen eingeordnet. Der Hund ist jedoch kein reiner Fleischfresser, sondern ein Allesfresser (wie wir Menschen) mit einem besonders hohen Bedarf an tierischen Bestandteilen. Die Katze jedoch – als reiner Carnivor – ernährt sich ausschließlich von Beutetieren. Das sind überwiegend Mäuse, können jedoch auch Insekten, Vögel, Fische und andere kleine Tiere bis hin zu Ratten oder jungen Kaninchen sein.

Woran erkennt man einen Carnivoren?

Bei Katzen sind der gesamte Verdauungsapparat und Stoffwechsel – beginnend im Maul – auf tierische Nahrung eingestellt. Alle Organe der Katze sind auf eine hohe Eiweißzufuhr und eine schnelle Verwertung tierischer Proteine und Fette ausgelegt.

Das Gebiss einer Katze ist das eines Raubtieres (wobei nicht jedes Raubtier ein Carnivor und jeder Carnivor ein Raubtier ist). Neben Vorder- und Backenzähnen besteht es aus vier Eckzähnen (Canini – auch Fangzähne genannt) und hat außerdem vier Reißzähne, mit denen die Katze ihre Beutetiere fangen, töten und in fressbare Teile zerreißen bzw. zerkleinern kann.

Im Gegensatz zum Allesfresser wird im Maul der Katze kein Verdauungsenzym Amylase, das für die Aufspaltung von Kohlehydraten und somit deren Vorverdauung zuständig ist, ausgeschüttet. Da die Katze natürlicherweise nur max. ca. 1 % an Kohlenhydraten über die Beute – die bereits in dessen Magen vorfermentiert wurden – zu sich nimmt, wird dieses Enzym nicht benötigt.

Eine Besonderheit der Katze ist ihre Zunge: sie ist Werkzeug und Träger der Geschmackspapillen. Rau wie Schmirgelpapier, mit hornigen Stacheln besetzt, kann die Zunge der Katze sowohl Knochen abraspeln als auch Flüssigkeiten aufnehmen.

Im Gegensatz zum Menschen kann die Katze nur mäßig Geschmacksstoffe erkennen. Der Mensch verfügt über etwa 9000 Geschmacksknospen, die Katze nur über ungefähr 500. Süß nimmt sie gar nicht wahr, sauer, salzig und bitter kann sie aber gut unterscheiden. Katzen verfügen aber über den fünften Geschmackssinn, der sie umami schmecken lässt – das ist japanisch und bedeutet „fleischig und herzhaft“. Man könnte auch sagen, Katzen schmecken und riechen proteinhaltige Nahrung.

Im Magen der Katze herrscht ein saures Klima. Der natürliche pH-Wert der Magensäure liegt regelmäßig zwischen 1 und 2. Dieser niedrige Wert ist wichtig, weil die Enzyme zur Eiweißverwertung besonders gut in diesem Klima funktionieren und die Säure im Magen Keime und Bakterien abtötet. Durch das Fressen von rohem Fleisch wird dieser pH-Wert aufrechterhalten.

Der Darm der Katze ist im Verhältnis zur Körpergröße nur etwa halb so lang, wie der eines Allesfressers und ausschließlich auf die Verwertung von tierischem Eiweiß ausgelegt. Dieses ist leicht verdaulich und somit ist keine lange Darmpassage notwendig (24 – 36 Stunden) wie bei pflanzlicher Kost.

Die Hauptaufgaben sind dem Dünndarm vorbehalten, der Dickdarm dient vorwiegend der Wasserrückgewinnung, was bei Betrachtung der Herkunft der Tiere aus den Trockengebieten und Steppen Afrikas eine wichtige Funktion darstellt.


Wie stelle ich eine BARF-Mahlzeit für meine Katze zusammen?

Für ein ausgewogenes und artgerechtes Barfen deiner Katze, sollten die Mahlzeiten abwechslungsreich gestaltet sein und unterschiedliche tierische Bestandteile enthalten. Neben Muskelfleisch sollten daher auch regelmäßig rohe fleischige Knochen (RFK) und Innereien verfüttert werden. 

Ein ausgewogener Ernährungsplan besteht aus durchwachsenem Fleisch mit einem Fettanteil von 15  - 20 %, Innereien wie Magen, Herz, Lunge und Milz sowie – wenn die Katze dies gut verträgt – einem Anteil an rohen fleischigen Knochen von 10 - 15 %. Supplemente und weitere Innereien wie z. B. Leber können nach Bedarf und je nach Akzeptanz gefüttert werden. Wenn gewünscht, kann zusätzlich mit einem Anteil von max. 5 % rohes, geriebenes Gemüse wie z. B. Zucchini, Kürbis, Möhre oder Gurke verfüttert werden. Getreide und andere Kohlenhydratquellen wie Reis und Kartoffeln aber auch Obst gehören nicht in den BARF-Plan einer Katze. Kräuter können als Kur bei Erkrankungen über einen gewissen Zeitraum zur Unterstützung den Futterplan ergänzen.

Eine ausgewachsene Katze sollte, je nach Aktivität, Hormonstatus und Alter täglich ca. 3 - 5 % ihres Körpergewichts an Futter bekommen. Bei Kitten sollte dieser Prozentsatz bei über 8 % des Körpergewichts liegen und kann dann mit Erreichen des Erwachsenenalters langsam abgesenkt werden. Trächtige oder säugende Katzen sollten 5 - 15 % ihres Körpergewichts an Futter bekommen. Dies sind grobe Richtwerte, für die genaue Ermittlung der Futtermenge solltest du am besten Hilfe eines Ernährungsexperten in Anspruch nehmen.

Barfen mit dem hochwertigen Frostfutter von eBarf

Die Fütterung mit rohem Fleisch kommt der natürlichen Ernährung einer Katze sehr nahe, die in freier Wildbahn Mäuse und andere Kleintiere im Ganzen verspeist. Da die Fütterung unserer Stubentiger mit ganzen Beutetieren in der Regel aber nicht möglich ist, sollte eine gesunde Katzenmahlzeit idealerweise aus unterschiedlichen tierischen Bestandteilen wie Muskelfleisch, Innereien, Knochen und Knorpeln selbst zusammengestellt und so ein Beutetier imitiert werden.

In unserem Online Shop findest du hochwertige sortenreine BARF-Produkte vom Rind, Pferd, Huhn, Pute und Fisch zum selber Mischen. Wer gerne etwas Zeit und Arbeit sparen möchte, der kann auch auf unsere gemischten Menüs bestehend aus unterschiedlichen Fleischsorten zurückgreifen und diese individuell an die Bedürfnisse seiner Katze anpassen.

Am einfachsten und schnellsten geht die gesunde Ernährung deiner Katze mit unseren servierfertigen Komplettmenüs. Darin ist alles enthalten, was für ein artgerechtes und gesundes Barfen deiner Katze notwendig ist: frisches Muskelfleisch, Innereien, Gemüse und alle notwendigen Supplemente wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die im Fleisch nicht oder nur unzureichend vorhanden sind.

Tipps von der Katzenexpertin Petra von Quillfeldt

Gerade während der Umstellung oder in den ersten Wochen des Barfens können viele Fragen auftauchen, die sich nicht immer nur mit Hilfe des Internets beantworten lassen. Unsere Expertin Petra von Quillfeldt hilft dir daher gerne bei allen Fragen rund um das Thema gesunde Ernährung von Katzen weiter. Stöbere doch einfach mal in ihrem Buch  Katzen BARFen oder vereinbare eine Ernährungsberatung bei ihr – du wirst sehen, mit etwas Routine ist alles viel leichter, als du am Anfang dachtest.

Du hast noch weitere Fragen zum Barfen von Katzen? Nimm einfach Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf deine Anfrage und deine Katze freut sich über die nächste Rohfleischportion.